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📝Tagebucheintrag – 09. Dezember 2025
tick tack ... tick tack ... tick tack⌛
📝Tagebucheintrag – 10. Dezember 2025
Was ist noch machbar?
📝Tagebucheintrag – 15. Dezember 2025
Ruhe vor dem Sturm
Warte hier gespannt auf die nächsten Tagebucheintragungen
Wenn du hier liest, wanderst du durch mein Innerstes.
Kein Besucherzentrum. Keine Führung.
Nur Wahrheit.
Aus der Vogelperspektive
Ich stehe nicht auf einer Seite.
Ich fliege und sehe von oben auf alle Seiten herab.
Nicht moralisch, sondern räumlich.
Wie ein Vogel, der Kreise zieht und nicht versteht, warum unten immer wieder dieselben Muster entstehen.
Von hier oben sehen Grenzen anders aus.
Sie wirken willkürlich, gezogen wie Linien im Sand.
Und doch fürchten sich Menschen vor ihnen, als wären sie Naturgesetze.
Ich habe in Büchern gelesen, wie es in der Geschichte war und zwischen den Zeilen geahnt, was davor gewesen sein muss.
Und je weiter man zurückblickt, desto unschärfer werden die Daten – aber umso klarer werden die Motive.
▶Territorium.
▶Macht.
▶Profit.
Die Begriffe ändern ihre Kleidung, aber nicht ihren Kern.
Mal heißen sie Religion.
Mal Ideologie.
Mal Sicherheit.
Mal Wohlstand.
Aber immer geht es um dasselbe:
Wer steht höher.
Wer besitzt mehr.
Wer bestimmt.
Kriege töten.
Das ist keine Metapher.
Sie töten Lebewesen, Städte, Zeitlinien, und sie töten Möglichkeiten.
Und danach wird wieder aufgebaut.
Aufbau folgt einer Zerstörung - wie frisches Gras nach einem Brand.
Nicht aus Moral, sondern aus Logik.
Es ist Wiederholung und Wiederholung und Wiederholung.
Von oben betrachtet gibt es kein Gleichgewicht.
Kein Ying und Yang.
Es gibt Phasen, in denen Menschen hoffen, es bliebe diesmal ruhig.
Was mir auffällt, ist nicht der Wandel – Wandel ist konstant.
Was mir auffällt, ist die Häufung bestimmter Persönlichkeiten in entscheidenden Positionen.
Menschen, die Höhe genießen.
Nicht geistig – sondern hierarchisch.
Menschen, die nach Bedeutung schmachten.
Sie sprechen von Stärke,
wenn sie Kontrolle meinen.
Sie sprechen von Ordnung,
wenn sie Gehorsam meinen.
Sie sprechen von Zukunft,
wenn sie ihren Namen hinterlassen wollen.
Ich beobachte das ohne Zorn.
Zorn verengt den Blick.
Ich sehe Gesellschaften, die müde sind.
Ich sehe Menschen, die keinen Krieg wollen und ihn trotzdem mittragen müssen.
Ich sehe Gewöhnung und Abstumpfung.
Das ist gefährlicher als jede einzelne Eskalation.
Nicht der Knall verändert die Welt – sondern die Stille davor, in der man sich an alles gewöhnt hat.
Ob ein großer Krieg kommt? Ich weiß es nicht.
Wer das behauptet, lügt.
Wer es ausschließt, lügt.
Ich weiß nur:
Die Bedingungen dafür sind nie verschwunden.
Sie haben nur ihr Gesicht gewechselt.
Von hier oben sieht man keine Helden - nur Akteure - und viele, die keine Wahl haben.
Vielleicht ist meine Aufgabe, nur hinzusehen und zu dokumentieren, was sich wiederholt.
Nicht, um Angst zu säen.
Sondern, um Erinnerung wachzuhalten.
Denn Geschichte scheitert selten an Unwissen. Sie scheitert an Verdrängung.
Ich bleibe in der Vogelperspektive - Nicht, weil ich mich entziehe.
Sondern, weil man von hier oben Muster erkennt, die unten niemand sehen kann.